Austausch mit Sarajevo

Sarajevo-Austausch: Begegnung schafft Verständnis

Wie bereichernd es sein kann, einem Menschen aus einem anderen Land die Tür zum eigenen Zuhause und zum eigenen Herzen zu öffnen, zeigt der Schüleraustausch zwischen Sarajevo und Friedrichshafen jedes Jahr aufs Neue. Wenn Jugendliche aus zwei Ländern über Grenzen hinweg Freundschaften schließen, voneinander lernen und gemeinsam Neues entdecken, wird Europa ganz konkret erlebbar und im besten Sinne spürbar.
Seit 1996 verbindet das Erste Gymnasium in Sarajevo eine enge Partnerschaft mit den beiden Häfler Schulen Graf-Zeppelin-Gymnasium und Karl-Maybach-Gymnasium. Auch in diesem Jahr machten sich 25 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 aus Friedrichshafen auf den Weg in Bosniens Hauptstadt, begleitet von Michael Merkle (KMG) sowie Dagmar Mader und Rebekka Schnell (beide GZG).

Sarajevo hautnah erleben

Während ihres Aufenthalts tauchten die Jugendlichen tief in das Leben ihrer Gastfamilien ein und erlebten die offene, herzliche bosnische Gastfreundschaft aus nächster Nähe, entdeckten die Lebenswelt Gleichaltriger in einer anderen Kultur und sammelten Eindrücke, die weit über den Unterricht hinausgehen. Ebenso bekamen sie Einblicke in den Schulalltag ihrer Partnerinnen und Partner und entdeckten, wie Jugendliche in Sarajevo ihren Alltag gestalten – zwischen Geschichte, Gegenwart und Zukunft.
Ein vielfältiges Programm führte sie zu bedeutenden Orten der Stadt: in das historische Stadtzentrum Baščaršija mit seinen Spuren osmanischer und österreichisch-ungarischer Vergangenheit, sowie zum Olympischen Museum, das an die Winterspiele von 1984 erinnern und in das Museum „Kindheit im Krieg“, wo die Auseinandersetzung mit der jüngeren Geschichte Bosniens bewegende Eindrücke hinterließ.

Begegnung mit Geschichte – Mostar und Srebrenica

Besonders eindrucksvoll waren die Exkursionen nach Mostar und Srebrenica. In Mostar bestaunten die Schülerinnen und Schüler nicht nur die weltberühmte Brücke über die Neretva und einen Brückenspringer, sondern setzten sich auch mit der geteilten Stadt auseinander, die bis heute Spuren des Krieges trägt.
Der Besuch der Gedenkstätte in Srebrenica hinterließ einen tiefen Eindruck: Vor Ort zu sehen, welche Tragödien Hass und Nationalismus anrichten können, führte vielen Jugendlichen eindrücklich vor Augen, wie wertvoll Frieden, Verständigung und Zusammenhalt sind – und wie wichtig es ist, sich aktiv dafür einzusetzen. Sie spürten an diesem geschichtsträchtigen Ort die Notwendigkeit, sich aktiv dafür einzusetzen, dass so etwas nie wieder geschieht.

Freundschaft über Grenzen hinweg

Der Austausch zeigt eindrucksvoll, was internationale Begegnung bewirken kann: Die Jugendlichen entwickeln Offenheit, Toleranz und Verständnis für andere Lebensweisen. Sie lernen, Grenzen zu überwinden, geografische ebenso wie gedankliche, und erleben, wie bereichernd Vielfalt für das Zusammenleben in Europa ist.  Sie wachsen zu jungen Europäerinnen und Europäern heran, die neugierig, reflektiert und empathisch handeln und darüber hinaus bereit sind, Verantwortung für ein friedliches Miteinander zu übernehmen. Es wächst eine Generation heran, die lernt, Vorurteile abzubauen und Vielfalt als Bereicherung zu erleben.
Im kommenden Frühjahr wird die Partnerschaft fortgesetzt: Dann reisen die bosnischen Schülerinnen und Schüler an den Bodensee, um Friedrichshafen und seine Umgebung kennenzulernen – und um die entstandenen Freundschaften zu vertiefen.
 
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