Die Türe des eigenen Herzens, des eigenen Heimes zu öffnen, einen anderen Menschen in die Familie willkommen zu heißen, mit ihm Freundschaft zu schließen und durch diese anregende Erfahrung das Leben zu bereichern - das ist der Gedanke des Schüleraustausches zwischen dem Ersten Gymnasium in Sarajevo und dem Graf-Zeppelin-Gymnasium sowie dem Karl-Maybach- Gymnasium aus Friedrichshafen.
Dieses Jahr reisten 30 Schüler*innen der Klassenstufe 10 wieder in Bosniens Hauptstadt Sarajevo, die Partnerstadt Friedrichshafens. Einzutauchen in das bosnische Leben, die Gastfreundschaft zu genießen, neue Kontakte zu knüpfen und die Lebensweise Jugendlicher in einer anderen Kultur kennenzulernen stehen dabei im Vordergrund dieser Studienreise, die es in diesem Rahmen seit 1996 gibt. Begleitet wurden die Jugendlichen in diesem Jahr von Michael Merkle (KMG) sowie Dagmar Mader und Rebekka Schnell (beide GZG).
Neugierig und gespannt machten sich 30 Schülerinnen und Schüler der beiden Häfler Gymnasien auf den Weg und erkundeten weltgeschichtlich historische Orte, kulturelle Highlights, die bosnische Lebensart sowie die nähere und weitere Umgebung, in diesem Jahr die alte Residenzstadt Travnik.
Auf dem vielfältigen und sehr abwechslungsreichen Programm standen: die bewegte Stadtgeschichte Sarajevos vom Osmanischen Reich bis heute, ein bewegender Workshop im leider hochaktuellen Museum „Kindheit im Krieg“, mehrere Schul- und Unterrichtsbesuche, Sarajevo als Ausrichtungsort der Olympischen Spiele - kurz gesagt: das „Jerusalem des Ostens“ kennenzulernen und viele persönliche, anregende Begegnungen mit Jugendlichen in Sarajevo zu erleben.
Dieser interkulturelle Schüleraustausch ermöglicht Jugendlichen aus beiden teilnehmenden Partnerstädten die Entwicklung zu weltoffenen, reflektierten Persönlichkeiten, die das gemeinsame Haus Europa vorantreiben. Sie lernen tolerant, neugierig mit offenen Augen und Herzen auf andere Menschen zuzugehen, Freundschaften zu schließen über alle politischen Grenzen, Religionen und mögliche Schwierigkeiten hinweg. Sie lernen Verständnis zu haben für anderes und andere, Berührungsängste abzubauen und aus neuen Erfahrungen einen eigenen, weltoffenen Erfahrungsschatz zu gewinnen, mit dem es gelingt, an der Umsetzung und Verwirklichung eines friedlichen, geeinten Europas zu arbeiten und sich dafür einzusetzen.
Daran weiterzuarbeiten ist das Ziel, wenn die Häfler Schülerinnen und Schüler im kommenden Frühjahr ihre bosnischen Freundinnen und Freunde empfangen, um ihnen ihre Heimatstadt Friedrichshafen und den Bodensee zu zeigen.
(Verf.: Dagmar Mader)